Bei Menschen mit Laktose-Intoleranz wird ein Enzym im Darm – die Laktase – nicht ausreichend produziert. Meistens ist aber eine Restaktivität des Enzyms vorhanden, sodass viele laktoseintolerante Personen trotzdem kleine Mengen Laktose vertragen. Wie viel genau, das hängt von dem Grad der Intoleranz ab (also wie viel Enzym noch gebildet werden kann). Die Beschwerden kommen schließlich daher, dass die Laktose unverarbeitet nicht vom Körper aufgenommen werden kann, sodass sie letztendlich im Dickdarm landet, wo sie von den Darmbakterien verstoffwechselt wird. Dabei werden Gase freigesetzt, die für Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfälle verantwortlich sind. Die Diagnose erfolgt mittels H2-Atemtest.
Mit Fruktose-Intoleranz ist meist eine sogenannte Fruktose-Malabsorption also eine Störung der Fruktose-Aufnahme gemeint. Dabei ist der Rezeptor, der im Darm für die Aufnahme von Fruktose aus der Nahrung verantwortlich ist, nicht in ausreichender Menge vorhanden, sodass nicht alle Fruktose aufgenommen werden kann. Wie bei der Laktose-Intoleranz wird die überschüssige Fruktose anschließend im Dickdarm von den Bakterien verarbeitet, was die Symptome verursacht. Auch hier erfolgt die Diagnose über einen H2-Atemtest. Die Maßnahmen, die getroffen werden können sind unter anderem eine Reduktion der Fruktose-Zufuhr und die Vermeidung von Zuckeralkoholen.
Im Unterschied zur Fruktose-Malabsorption ist bei der hereditären Fruktose-Intoleranz ein Prozess in der Leber gestört, sodass ein Abbauprodukt der Fruktose nicht ausreichend weiterverarbeitet wird und sich ansammelt, was letztendlich zu Leberschäden führen kann. Hier muss alles, was Fruktose enthält strikt vermieden werden
Das Prinzip einer Sorbit-Unverträglichkeit ist das Gleiche wie das der Laktose-Intoleranz und Fruktose Malabsorption.
Sorbit wird im Dünndarm nicht ausreichend aufgenommen, gelangt in den Dickdarm, wird von den Darmbakterien verarbeitet und die entstehenden Gase verursachen die Beschwerden. Bei Sorbit ist besonders, dass es ab einer gewissen Menge für alle Menschen unverträglich ist und Durchfälle auslösen kann. Sorbit wird als Zuckerersatzstoff und Feuchthaltemittel verwendet. Abgesehen davon ist es natürlicherweise in verschiedenen Obstsorten enthalten.
Bei der Zöliakie handelt es sich um eine Autoimmunreaktion (strenggenommen also weder um eine Allergie noch um eine Unverträglichkeit) gegen Gluten, ein Klebereiweiß, das in verschiedenen Getreidesorten vorkommt. Durch die Erkrankung wird eine Entzündungsreaktion im Darm ausgelöst, die zur Rückbildung der Darmzotten führen kann. Dadurch verkleinert sich die Darmoberfläche, was eine niedrigere Kapazität zur Nährstoffaufnahme zur Folge hat, wodurch wiederum ein Nährstoffdefizit entsteht. Zum Teil betrifft Zöliakie aber nicht nur den Darm, sondern kann auch Entzündungsreaktionen in anderen Organen hervorrufen, wobei man den genauen Mechanismus dahinter noch nicht kennt. Die Zöliakie ist auch ein Risikofaktor für die Entwicklung anderer Unverträglichkeiten. Die Symptomatik der Zöliakie kann sehr breit sein und die Tatsache, dass die Beschwerden in unterschiedlicher Schwere und verschiedener Auswahl auftreten können macht die Diagnose nicht unbedingt einfach. Es gibt sogar eine asymptomatische Form der Zöliakie.
Zu den Risikofaktoren gehören z.B.:
• genetische Veranlagung
• Status d. Immunsystems
• sonstige Ernährung
• Infektionen
Zu den Symptomen gehören z.B.:
• Durchfall
• Erbrechen
• Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
• Gedeihstörungen (Kinder)
• Müdigkeit
Neben der Zöliakie gibt es auch noch die Gluten-Intoleranz. Hierbei kommt es ebenfalls zu einer Entzündungsreaktion im Darm aufgrund des Glutens, allerdings sind dabei die Darmzotten in der Regel noch nicht angegriffen. Trotzdem ist auch hier Vorsicht geboten, da eine Gluten-Intoleranz auch die Vorstufe zur Zöliakie sein kann.
Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NCWS)
Neben der Zöliakie gibt es noch die sogenannte Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NCWS). Der dahinter steckende Mechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. Betroffene haben häufig Reizdarmsymptome, die sich durch eine glutenfreie Diät verbessern lassen, obwohl eine Zöliakie sicher ausgeschlossen ist. Welche der in Weizen enthaltenen Substanzen die Beschwerden auslöst ist noch nicht ganz klar, allerdings ist sehr wahrscheinlich, dass Gluten hier nicht der alleinige Auslöser ist.
Weizenallergie
Neben der Zöliakie und der Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität gibt es noch verschiedenen Weizenallergien. Im Gegensatz zur Zöliakie wendet sich der Körper bei einer Weizenallergie nicht gegen sich selbst, sondern das Immunsystem denkt, dass im Weizen enthaltene, eigentlich harmlose Substanzen eine Gefahr wären und attackiert diese. Wie auch bei anderen Allergien kann sich das auf unterschiedliche Weise äußern – von Hautreaktionen über Magen-Darm-Beschwerden bis hin zur lebensgefährlichen Anaphylaxie.
Um das zu erklären ist zunächst wichtig zu wissen, was Histamin selbst ist. Histamin zählt zu den biogenen Aminen und kommt in vielen Lebensmitteln ganz natürlich vor. Histamin ist außerdem ein Hormon, welches unser Körper auch selbst herstellt. Zum einen führt das Hormon im Körper dazu, dass Muskeln sich anspannen. Zum anderen sorgt es aber auch dafür, dass sich Blutgefäße, erweitern, also entspannen, sodass der Blutdruck zum Teil rapide abfallen kann. Histamin spielt eine bedeutende Rolle bei allergischen Reaktionen und ist für viele der dabei auftretenden Symptome (mit-)verantwortlich.
Der Mensch kann normalerweise die in Lebensmitteln enthaltenen Mengen Histamin sehr gut vertragen und es kommt erst bei wirklich verdorbenen Speisen tatsächlich zu Problemen. Einige Menschen reagieren aber schon bei geringeren Mengen Histamin sensibel. Dazu können verschiedene Risikofaktoren beitragen:
• Für den Abbau von Histamin verantwortliches Enzym (Diaminoxidase) ist gehemmt (Gründe: Enzymdefekt, Medikamente, Alkohol)
• Es werden zur gleichen Zeit größere Mengen anderer biogener Amine, die auch über die Diaminoxidase abgebaut werden. => Das Enzym ist dann zusätzlich mit diesen beschäftigt und kann das Histamin nicht so zügig abbauen
• Verzehr von Lebensmitteln, die den Körper dazu anregen das gespeicherte Histamin auszuschütten. Zu diesen Lebensmitteln gehören unter anderem: Tomaten, Erdbeeren, Meeresfrüchte und Zitrusfrüchte.
• Akute Magen-Darm-Infektion
Die Symptome einer Histamin-Intoleranz sind vielfältig und können in unterschiedlichen Variationen auftreten. Oft ähneln sie den Symptomen einer Allergie. Zu den Symptomen gehören:
• Ekzeme
• Migräne
• Magendarm-Beschwerden
• Nesselsucht
• Geschwollene Augenlider
• Herzrhythmusstörungen
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Hinweis: Hierbei handelt es sich um allgemeine Informationen zum Erkrankungsbild. Die persönliche Einschätzung durch Experten ist dennoch ratsam, da diese individuell auf Sie abgestimmt ist. Dies ist vor allem bei weiteren Diagnosen sinnvoll. Medizinische Ernährungsberatung kann mit ärztlicher Notwendigkeitsbescheinigung von vielen Krankenkassen bezuschusst werden.
CHRISTINE BAUER
Bachelor of Arts Ernährungsberatung
Master of Arts Prävention und Gesundheitsmanagement
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